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Holz und Stein

Holzhaus oder Massivbau - ein Glaubenskrieg in Deutschland. Dabei sind „Holzhäuser“ oft nur zu einem Bruchteil aus Holz - der Dämmstoff besteht aus Mineralfasern, die Innenwände sind aus Gipskarton, der Keller ist betoniert , die Fensterrahmen sind aus Plastik, ...  Und auch die Bezeichnung „Massivbau“ relativiert sich sehr schnell in Anbetracht immer poröserer Mauersteine und Füllungen, die die geforderten Dämmwerte erreichen sollen.

Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile: Ein wirklicher Massivbau kann z.B. besser Wärme speichern, erreicht aber ohne teure Zusatzdämmschicht nur gerade eben die vorgeschriebenen Dämmwerte; er muss ein bis zwei Jahre unter hohem Energieeinsatz und Gesundheitsrisiko trocken gewohnt werden.

Ein Holzhaus hat bei richtiger Materialauswahl besonders gute Umwelteigenschaften und Dämmwerte, es steht innerhalb kurzer Zeit und trocken an seinem Platz. Schwachpunkte können aber - je nach Einzelfall - z.B. die Wärmespeicherung und der Schallschutz sein.

Die Vorteile beider Grundprinzipien lassen sich aber kombinieren: Ein Holzhaus kann auch massive Teile haben - z.B. Innenwände oder Vormauerungen aus Mauerwerk, so wie fast jedes „Massivhaus“ sowieso einen hölzernen Dachstuhl mit Wohnräumen hat. Bei der äußeren Erscheinung verschwimmen die Grenzen sowieso: Viele Holzhäuser sind verputzt, mancher Massivbau ist mit Holz verschalt.

Wie bei der Frage „Holz oder Stein“ ist es auch bei vielen anderen vermeintlichen Gegensätzen und Glaubensfragen besser, genau hinzuschauen und unvoreingenommen die für den jeweiligen Fall beste Lösung zu suchen.


 

 

 Die Vorteile
 beider
 Grundprinzipien
 lassen sich
 kombinieren